Jusos Baden-Württemberg: „Helmut Rau? Setzen, sechs!“

Veröffentlicht am 26.02.2008 in Landespolitik

Forderung nach Versetzung in ein Landesunternehmen / „Kultusminister hat auf ganzer Linie versagt“

Angesichts der Diskussion um die Bildungspolitik im Land und der hierzu am morgigen Mittwoch stattfindenden Debatte im Landtag stellen die Jusos Baden-Württemberg Kultusminister Helmut Rau (CDU) ein katastrophal schlechtes Zeugnis aus. Den Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) fordert die SPD-Nachwuchsorganisation auf, Helmut Rau schnell in ein Landesunternehmen zu versetzen, da mit einem eigenständigen Rücktritt wohl leider nicht zu rechnen ist.

Der Minister hat auf der ganzen Linie versagt, erklärte der Juso-Landesvorsitzende Roman Götzmann. In der Schule würde man hierzu sagen „Setzen, sechs!“. Dies sei durch die aktuellen Diskussionen z.B. um die Zukunft der Hauptschulen, das achtjährige Gymnasium (G8) und den Unterrichtsausfall wieder einmal deutlich geworden.

Dass Helmut Rau nach Jahren der verheerenden Kritik von Experten und Betroffenen weiterhin starrsinnig am ungerechten, pädagogisch nicht zu rechtfertigenden System der frühen Auslese nach der 4. Klasse festhalte, sei ein Skandal. Zu dieser erwiesenen Chancenungleichheit des Bildungssystems in Baden-Württemberg sei zudem eine deutliche Verschlechterung der Lehrer- und Unterrichtsversorgung im kommenden Schuljahr zu befürchten, der die CDU/FDP-Landesregierung tatenlos zusieht, kritisieren die Jusos.

„Helmut Rau hat zweieinhalb Jahre nach Amtsantritt endgültig bewiesen, dass er ein würdiger Nachfolger Annette Schavans ist: Er ist genauso beratungsresistent und orientierungslos wie seine Vorgängerin“, so der Juso-Landeschef Roman Götzmann.

Die Tatsache, dass die Umsetzung der G8-Umstellung überhastet und unglücklich war und Schüler, Lehrer und Eltern überfordert sind, scheine inzwischen sogar bis zum Ministerpräsidenten durchgedrungen zu sein. Anders sei seine Forderung nach einer „Entrümpelung“ der Lehrpläne an den Gymnasien im Land nicht zu verstehen.

Nach den bildungspolitischen „Chaostagen“ der Landesregierung fordern die Jusos von Helmut Rau den Mut auszusprechen, was sein halbherziger Vorschlag zum gemeinsamen Unterricht von Haupt- und Realschülern in den Klassen 5 und 6 anklingen lässt: Dass die Hauptschule keine Zukunft hat und dass längeres gemeinsames Lernen gut für Schüler ist.

 

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