Viele kleine Tricks - aber die funktionieren perfekt

Veröffentlicht am 18.01.2011 in Veranstaltungen

Präsident Clemens Winter (Richard Anderson, rechts) übernimmt das Kommando. Rudi Lauer und Boretti (v. l.) willigen unte

Jusos Schwetzingen: Komödie “Drei Zauberer und ein Todesfall” begeistert Zuschauer

Paul Bamra ist tot. Mit 104 Jahren starb der Zauberkünstler einen überraschenden Tod auf der Bühne. Seinen Zauberkollegen Boretti (spielte sich selbst), Bamras ewiger Schüler, Rudi (Dirk Omlor), der Kofferträger des Verstorbenen, und Zauber-Präsident Clemens Winter (Richard Anderson) fällt nun die große Ehre zuteil, die Trauerfeier des großen Meisters zu organisieren und vorzubereiten.

Das ist die Rahmenhandlung der Zauberkomödie “Drei Zauberer und ein Todesfall” , präsentiert von den Jusos Schwetzingen, die am Sonntagabend im Franz-Danzi-Saal des Kulturzentrums über zwei Stunden ihr Publikum begeisterte. In diese Handlung wurden dabei immer wieder geschickt und fast beiläufig verblüffende Zaubertricks gewoben.

So gießen die Zauberer immer wieder Wasser in einen Eimer. Nie sieht das Publikum, wie der Krug wieder aufgefüllt wird, doch erstaunlicherweise ist der ständig geleerte Krug immer wieder randvoll mit Wasser. Oder ein Streifen Papier, obwohl ständig auseinandergeschnitten, bleibt immer am Stück. Und eine auseinandergerissene Zeitung, die plötzlich wieder zu einer ganzen Seite wird. Da mochte der aufmerksamste Zuschauer noch so genau hinschauen und versuchen, hinter die Tricks der Zauberer zu kommen, er ging leer aus, die Geheimnisse blieben ungelüftet.

Publikum in die Tricks integriert

Besonders gut kam die Art und Weise an, mit der das Publikum immer wieder in die Tricks eingebunden wurde. Die Vorbereitungen für die Trauerfeier laufen in der wegen Umbau geschlossenen Bar des “Hotels am Eck” auf Hochtouren, die zur gleichen Zeit von einem Volkshochschul-Klöppelkurs genutzt wird. Dieser Kurs ist nun das Publikum. So interagieren die Künstler durchgehend mit den “Klöppelschülern” und integrieren sie in ihre Kunststücke. Keiner war davor gefeit, auf die Bühne geholt zu werden. Ein Mann mit scharfem Blick wurde mit einem “ostfriesischen Seiltrick”, bei dem das in gleiche Teile auseinandergeschnittene Seil erst die Länge der Stücke verändert und am Ende wieder eins wird, verblüfft. Zwei andere Zuschauer versuchten sich an Ringen, die in- und auseinandergeschoben wurden, konnten jedoch ohne magische Hilfe nichts bewirken.

Viel Training für die Lachmuskeln bedeutete das Lustspiel in 2,5 Akten. Das Publikum, bunt gemischt von Jung bis Alt, war fasziniert von den Kunststücken. Kinderaugen wurden groß, als ein rotes Tuch wie von Geisterhand durch die Luft flog und die Großen freuten sich über den Wunderkessel, der Spirituosen aller Art herbeizauberte. Es waren vor allem kleine Tricks, keine auseinandergesägten Jungfrauen oder fliegende Tauben, aber diese waren so gekonnt ausgeführt und eingesetzt, dass sich jeder über das Wundersame wunderte.

Schwetzinger Zeitung, 18. Januar 2011

 

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