Bürgerinitiative gegen Bahnlärm zu Gast bei den SPD-Senioren

Veröffentlicht am 15.01.2020 in Ortsverein

„Lärmschutz ist Aufgabe der Bahn und der Politik“, begann Herbert Brenner, Vorsitzender der Schwetzinger Bürgerinitiative gegen Bahnlärm e.V. (BgB) seinen Vortrag. Nach seiner Aussage hat die Initiative in Schwetzingen bald 100 Mitglieder.

Zuvor durfte aber angestoßen werden. Walter Manske, Altstadtrat und Sprecher der SPD-Senioren hatte Silvester seinen 75. Geburtstag gefeiert. Horst Ueltzhöffer erinnert noch einmal an vergangene Tage der Schwetzinger Sozialdemokratie und dankte Manske für sein 35jähriges Engagement im Gemeinderat. Dann gab Herbert Brenner eine Einführung in die Thematik, die man mit den anwesenden Genossen diskutieren wollte. „Bahnlärm in Schwetzingen wird dramatisch zunehmen, wenn hier nicht gebaut und vorgesorgt wird“, warnte er.

Brenner verdeutlichte, dass die Bahn zwar eine deutliche Verringerung der Lärmemissionen bei umgerüsteten Güterwaggons verspreche, künftig aber auch eine Verdopplung der Zugzahlen plane. Nach heutigem Stand müssten dann nach wie vor alle Züge über den Schwetzinger Bahnhof geführt werden. „Na dann ziehe ich hier weg“ kommentierte eine Besucherin die Aussage.

Die Umstellung der Güterwaggons auf in Deutschland geforderte Flüsterbremsen und das gelegentliche Abschleifen der Schienen würde ja bereits durchgeführt und bringe auch etwas, aber lange nicht genug. „Bis auch alle ausländischen Cargo-Unternehmen ihre Güterwaggons umgerüstet haben, werden noch viele Jahre vergehen und somit bleibt es laut an der Bahnlinie“, bemängelt Brenner. Außerdem sei das Problem nicht alleine die gemessene Lautstärke der durchfahrenden Züge, sondern auch die Häufigkeit und die Dauer der Lärmbelastung, vor allem nachts.

Trotzdem machte der Sprecher der Bürgerinitiative auch Mut. „Wir alle wollen eine leistungsfähige Bahn und sind nicht gegen die Bahn, aber kein erhöhter Lärm auf Kosten der Anwohner“.

In Südbaden sei erfolgreich ein Tunnel bei Offenburg gebaut und eine Umfahrung der Wohngebiete durch eine neue Schienentrasse entlang der A5 erreicht worden. „Wir müssen als Projektbeirat mit allen wesentlichen Handlungsträgern diskutieren, wenn es um die Trassenführungen geht“, so Brenner. Damit wolle er dem Südbadischen Beispiel einer erfolgreichen Initiative folgen.

Brenner rechnete den Genossen vor, welche Auswirkungen die gegenwärtigen Maximalpegeln um 90 Dezibel haben. Ein Ventilator habe einen Wert von 30dB ein Rasenmäher von 60dB. Die Bahn rechne dann mit Mittelwerten und Durchschnittspegeln die Situation schön. Dabei gehe es gar nicht nur um Lärm, betont er. „Es geht auch um Erschütterungen und um Risiken, die mit Gefahrgut zusammenhängen“.

Es geht natürlich auch um Geld. Die Bahn sei verpflichtet, Steuermittel wirtschaftlich einzusetzen und man könne auch nicht jede Gemeinde untertunneln. Auf konkrete Nachfrage ging er auf die Planungen im Bereich Schwetzingen ein. Es seien noch keine konkreten Trassenverläufe geplant, die Bahn wird Variantenuntersuchungen durchführen, betonte Brenner. Auch nicht die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen. Die werde man erst nach einer Bürgerbeteiligung festlegen. „Aber einen Tunnel, der an Schwetzingen vorbeiführt, kann ich mir vorstellen“, sagt er abschließend. Und da gehe die Planung wohl hin, machte er den Zuhörern Mut.

Foto: Herbert Brenner mit Lärmmesser am Schwetzinger Bahnhof

 

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