Zahlreiche Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten fordern in einer gemeinsamen Erklärung den Abgeordneten und ehemaligen Landtagsvizepräsidenten Daniel Born zu einer erneuten Kandidatur auf.
Unterschrieben wurde das Schreiben von der langjährigen Landtagsabgeordneten Rosa Grünstein, der Zweitkandidatin Sandra Reiff, den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden von Schwetzingen, Oftersheim, Neulußheim, Reilingen, Ketsch, Mitgliedern der Gemeinderatsfraktionen sowie zahlreichen weiteren Mitgliedern aus dem Wahlkreis: „Schließlich geht es darum, dass der Rhein-Neckar-Kreis auch im neuen Landtag eine starke Stimme erhält. Darauf konnte man sich bei Born immer verlassen.“
Ja, Daniel Born hat einen Fehler begangen, indem er auf einen geheimen Stimmzettel hinter den Namen eines AfD-Abgeordneten ein Hakenkreuz gemalt hat. Aber dieser dramatische Moment menschlicher Schwäche stehe gegenüber seiner großartigen neunjährigen Arbeit.
„Er war für alle Menschen immer ansprechbar und verfügbar und hat bei Problemen unmittelbar geholfen. Sein persönlicher Einsatz in den unterschiedlichsten Bereichen der Landespolitik hat einen politischen Fußabdruck hinterlassen.“
Beispielhaft ist Borns Kompetenz in den Themen frühkindliche Bildung und bezahlbares Wohnen, sein Engagement für Inklusion und sein großer Einsatz zum Erhalt der Notfallpraxis Schwetzingen.
Borns sofortiges Eingestehen seines gravierenden Fehlers und sein Rücktritt vom Amt des Landtagsvizepräsidenten zeugen von Rückgrat und Integrität - ein Politiker der Fehler einräumen und daraus Konsequenzen ziehen kann, ist extrem rar in der politischen Landschaft - aber solche nahbaren und eben auch nicht unfehlbaren Persönlichkeiten braucht es für die Demokratie. "Daniel Born steht dafür, dass Politiker Menschen sind, die aber auch im aufrichtigen Einräumen von Fehlern auf Vertrauen der Parteibasis setzen können", sagt Robin Pitsch, SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Schwetzingen.
Von den Führungsgremien der Partei sei er aufgefordert worden, seine Landtagskandidatur für 2026 zu beenden – eine Forderung, der er Folge geleistet hat. „Wir respektieren die Position von Landespräsidium und Kreisvorstand, aber wir teilen sie nicht“, betonen die Unterzeichner. Auch die Staatsanwaltschaft habe entschieden, dass keine Straftat vorliege.
Auch aus Bevölkerung kommt Rückhalt: „Muss man einen erfahrenen Abgeordneten wirklich abschreiben?“ oder „Dem ist die Milch übergekocht, aber der Partei auch. Jetzt fahrt mal runter und lasst den Born seine Arbeit machen.“
Für die Unterzeichner geht es außer den politischen Leistungen und der persönlichen Wertschätzung für die Person Daniel Born darum, mit dem bekannten Gesicht eines „Politikers zum Anfassen“ ein Mandat bei der Landtagswahl zu erreichen. „Denn schließlich brauchen wir eine starke Position unseres Rhein-Neckar-Kreises im Landtag.“